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Filmkritik: Valerian – die Stadt der tausend Planeten

Die intergalaktischen Agenten Valerian (Dane DeHaan) und Laureline (Cara Delevingne) haben die Aufgabe, im Universum für Recht und Ordnung zu sorgen. Dabei hat es Valerian auf mehr als nur eine berufliche Beziehung mit seiner schönen Partnerin abgesehen. Sie lässt ihn jedoch regelmäßig abblitzen. Die beiden Agenten bekommen den Auftrag in der interplanetaren Stadt Alpha eine unbekannte Bedrohung auszumachen und geraten so in einen Strudel von Verwicklungen.

Es ist schon seit Kindertagen ein Traum von Luc Besson („Das fünfte Element“) gewesen, den visionären französischen Comic „Valérian et Laureline“ (dt. Titel: Valerian und Veronique) des Zeichners Jean-Claude Mézières und des Texters Pierre Christin zu verfilmen. Die Vorlage „Valerian“ ist sehr komplex und gehört zu den Highlights gezeichneter Science-Fiction. Es hat Besson in der Vergangenheit Probleme bereitet, das Werk – wegen begrenzter technischer Möglichkeiten – nicht angemessen bzw. vorlagengetreu verfilmen zu können. Nach „Avatar“ von James Cameron aus dem Jahr 2009 scheinen jedoch die Möglichkeiten unbegrenzt…

Luc Besson hat „Valerian“ mit Liebe zum Detail umgesetzt. Die mit knapp 200 Millionen Dollar teuerste europäische Filmproduktion aller Zeiten spart nicht mit spektakulären 3D Effekten und sagenhaften Visual-Effects-Aufnahmen. Sie sind nötig, denn die 50 Jahre alte Comicvorlage sprüht gerade vor innovativen Ideen wie z.B. dem Intra-dimensionalen Großen Markt.
Die Rahmengeschichte am Anfang und am Ende des Films ist einfach aber gut umgesetzt.

Leider verliert sich Luc Besson dazwischen in einer verschachtelten und mit fast zwei Stunden Laufzeit langwierigen Erzählweise. Es gibt ganze Filmsequenzen, die für den Handlungsverlauf vollkommen unwichtig sind und mit dessen Weglassen er viel Zeit hätte einsparen können. Weniger wäre an der Stelle mehr gewesen. Eine Verfolgungsjagd folgt gefühlt der Nächsten. Da es auch keinen wirklichen Gegenspieler gibt, kommt nur wenig Spannung auf. Dane DeHaan wirkt als Titelheld Valerian im Vergleich zu seiner attraktiven Schauspielkollegin Cara Delevingne eher unscheinbar und man nimmt ihm den Weiberhelden nicht ganz ab. Außerdem knistert es zwischen den Hauptfiguren nur wenig. Die größtenteils sehr schrillen Nebenfiguren z.B. Superstar Rihanna sind mit Spielfreude dabei – ihre Spielzeiten sind jedoch meist sehr kurz und die Rollen haben nur wenig Tiefgang.

Fazit:

Visuell bekommt der Zuschauer viel geboten. Es erwartet ihn ein Feuerwerk an guten Ideen wie auch toll animierten Kreaturen. Regisseur Luc Besson hat viel Energie und Geld in die Erschaffung dieser neuen Filmwelt gelegt. Dennoch kann der Film in Bezug auf die Geschichte nicht mithalten. Er hat einige Längen, manche (Haupt)Figuren bleiben blass und die Dramaturgie ist eher mau.

Bewertung: 3/5