Lebensgross, fröhlich und mit zahlreichen Freunden präsentiert sich die Maus im Kurhaus Wiesbaden am vergangenen Samstag. Die Sendung mit der Maus wird mit dem Medienpreis für Sprachkultur 2018 ausgezeichnet. Mit dabei: Mausmacherin Evelyn Seibert, die Moderatoren Christoph Biemann, Ralph Caspers und Armin Maiwald sowie Produzent Joachim Lachmuth.
Bild: Alexander Petry
Sie alle freuen sich über den Preis der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), die diese Annerkennung – und es wurde wirklich Zeit! – folgendermaßen begründet:
Die Sendung mit der Maus besitzt die Fähigkeit, in ihren Sachgeschichten mit breitem Themenspektrum selbst komplexe Sachverhalte interessant, verständlich und spannend zugleich zu erklären. Kinder werden in ihrer Neugier und dem Bedürfnis, die Welt erklärt zu bekommen, ernst genommen, ohne dass die Sendung dabei schulmeisterhaft auftritt oder unnötig vereinfacht und infantilisiert. So sind die Sachgeschichten wöchentliche Erkenntnisquelle auch für Erwachsene.
Musik steht ebenfalls hoch im Kurs – nach Andreas Bourani 2016 erhalten in diesem Jahr nun Wegbereiter des deutschen Hip-Hops den Medienpreis in der Kategorie Musik: die Fantastischen Vier. Die Gesellschaft für deutsche Sprache sagt hierzu: „Durch sie wurde der deutschsprachige Sprechgesang, der Deutschrap, salonfähig und beliebt; sie bereiteten der Popularisierung dieses Genres maßgeblich den Weg.“
Bild: Alexander Petry
Der Hans-Oelschläger-Preis der GfdS geht 2018 an Antonia Rados. Mit diesem Preis ehrt die Gesellschaft für deutsche Sprache nun bereits zum dritten Male Journalisten in Rundfunk und Fernsehen, die durch entsprechende Sendungen das Empfinden für klares, gutes Deutsch stärken und den Sprachgebrauch kritisch beobachten. Dieser Preis ging zuvor bereits an Oliver Welke und Peter Kloeppel.
Antonia Rados ist Fernsehjournalistin und eine herausragende Auslands-korrespondentin. Sie berichtet aus Kriegs- und Krisenregionen wie Afrika, Afghanistan und dem Nahen Osten. In ihren zahlreichen Reportagen und Dokumentationen ist Rados eine alltagsnahe, verständliche Sprache besonders wichtig.
Bei hoher fachlicher Kompetenz in innen- und außenpolitischen Fragen versteht sie es in ihren Berichterstattungen immer wieder, politisch schwierige Situationen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der journalistische Transfer von Inhalten gelingt ihr geradezu perfekt.
Der Medienpreis für Sprachkultur wird seit 30 Jahren für besondere Verdienste um die Sprach- und Sprechkultur in Presse, Hörfunk und Fernsehen vergeben. Preisträger waren bisher u. a. Hape Kerkeling, Günther Jauch, Dieter Hallervorden und Andreas Bourani.
Text: Markus Wissmann, Fotos: Alexander Petry