Beitragsbild: Anna und die Apokalypse

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Unsere Filmkritik zu Anna und die Apokalypse

Weihnachten und Zombies, die ein paar Teenager durch die schottische Provinz jagen, das passt doch nicht zusammen! Oder etwa doch? „Anna und die Apokalypse“, das etwas andere Weihnachtsmusical von John McPhail, das am 6. Dezember 2018 in den deutschen Kinos startet, beweist: Es passt nicht nur zusammen, es macht auch noch einen riesigen Spaß.

Es ist kurz vor Weihnachten. Anna (Ella Hunt) und ihre Freunde sind fast am Ende ihrer Schulzeit angelangt und werden von den typischen Teenager-Fragen umgetrieben. Was mache ich nach der Schule? Wo gehe ich hin? Wie komme ich aus diesem Dorf heraus? Um ihr Flugticket nach Australien bezahlen zu können, arbeitet Anna in der örtlichen Bowlingbahn und verpasst „leider“ die Weihnachtsgala ihrer Schule. Während die ersten Schneeflocken fallen bricht die weltweite Zombie-Apokalypse aus und Weihnachten ist plötzlich nur noch das kleinste Übel. Zusammen mit ihren Freunden John (Malcolm Cumming), Steph (Sarah Swire) und Chris (Chris Leveaux) macht sie sich Zuckerstange-schwingend auf um ihren Vater (Mark Benton) vor den Untoten zu retten.

Bild: Anna und die Apokalypse

Was bei „Anna und die Apokalypse“ sofort auffällt, ist der Spaß, den Cast und Crew beim Dreh gehabt haben müssen. Der Zuschauer merkt, dass die Chemie stimmt. Auch ist spürbar, dass der Film ohne großes Budget, dafür aber mit großem Herzen für das Projekt entstanden ist. Es wird überwiegend auf digitale Effekte verzichtet. Richtig „old-school“ sind die Zombiemasken aus Silikon und das Kunstblut sieht aus, als wäre es aus Lebensmittelfarbe und Stärke von Hand angerührt. Aber das ist in keiner Weise eine negative Kritik. Diese Details machen den Film wirklich authentisch.

Bild: Anna und die Apokalypse

Besonders authentisch sind auch die jungen Darsteller*innen. Ella Hunt schwingt als Anna zwischen jugendlichem Esprit und Abgebrühtheit. Als Antagonist zu ihr gibt Paul Kaye (u.a. bekannt aus „Game of Thrones“) als Mr. Savage den machtgierigen stellvertretenden Schulleiter, der in seiner Bösartigkeit schon wieder extrem komisch wird. Mein persönliches Highlight waren:  Malcolm Cumming als Annas tollpatschiger bester Freund, der es einfach nicht fertig bringt ihr seine Liebe zu gestehen, und Sarah Swire als angehende Journalistin Steph. Sie begegnet der ganzen Misere mit Zynismus, denn vielleicht hat die Menschheit es ja auch verdient auszusterben…

Aber „Anna und die Apokalypse“ ist nicht einfach nur eine Teenager-Zombie-Komödie, es ist ein Musical mit Songs die zum mitsingen verleiten und den Fuß im Takt wippen lassen. Tatsächlich erinnert die Musik und vor allem die Choreografie von „Hollywood Ending“ ein wenig an „High School Musical“, aber bei weitem weniger weichgespült — und vor allem mit Zombies.

Fazit

Skurril und komisch ist „Anna und die Apokalypse“ ein Indie-Film-Highlight mit Ohrwurm- und Gute-Laune-Garantie. Ein Film, der trotz literweise Kunstblut leicht und unterhaltsam daherkommt. Ein Film, der einfach Spaß macht. Was gibt es besseres, gerade zu Weihnachten? Und für den Bildungsfaktor: Man lernt auch welche Fische von Pinguinen gefressen werden.

Bewertung: 4/5 Punkten