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Frankfurt

Neue Vogelart im Zoo Frankfurt: Hellaugenibisse ziehen in die Faust-Vogelhallen ein

In der großen Anlage der Faust-Vogelhallen im Zoo Frankfurt ist eine neue Vogelart zu sehen: Hellaugenibisse. Die beiden Tiere zeigen sich bislang noch zurückhaltend, insbesondere gegenüber den großen Glasscheiben ihrer Umgebung.

Hellaugenibisse gelten laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet. Ihr natürlicher Lebensraum liegt in Madagaskar, wo Schätzungen zufolge nur noch 1500 bis 2000 Individuen vorkommen. „Ich freue mich sehr, dass sich der Zoo Frankfurt an der Haltung dieser großen, attraktiven Art beteiligt“, sagte Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Die Art wird europaweit nur in etwa zehn zoologischen Einrichtungen gehalten und ist daher eine Besonderheit unter den Zootieren.

Die Vögel erreichen eine Körpergröße von rund 70 Zentimetern, ein Gewicht von etwa 1,5 Kilogramm und eine Flügelspannweite von bis zu 1,10 Metern. Ihr Gefieder ist größtenteils weiß; auffällig sind die verlängerten, schwarzen Armschwingen. Kopf, Hals, Beine und Schnabel sind unbefiedert und schwarz. Der Schnabel ist schmal und nach unten gebogen.

Kurator Dr. Simon Rohner erklärte, dass Hellaugenibisse bevorzugt in Küstenregionen leben, insbesondere in Mangrovengebieten. Ihre Nahrung suchen sie im Schlamm, wo sie mit dem Schnabel nach Krebstieren und anderen Wirbellosen stochern. Gelegentlich gehören auch Frösche, Reptilien oder kleine Vögel zu ihrer Beute. „„Wir haben deshalb einige Veränderungen in der Anlage vorgenommen und wollen langfristig verschiedene Vögel aus Madagaskar dort zeigen“, so Rohner.

Die beiden Hellaugenibisse im Frankfurter Zoo wurden 2024 im Kölner Zoo geboren. Sie sind also noch jung und tragen noch nicht das Federkleid ausgewachsener Vögel. Hellaugenibisse kommen in zwei Unterarten vor – an der Westküste Madagaskars sowie auf dem Aldabra-Atoll der Seychellen. Erste Tiere wurden 2005 vom Vogelpark Walsrode importiert, der bis 2017 die einzige Einrichtung außerhalb Madagaskars war, in der diese Art gehalten wurde. Dort gelang auch 2007 die erste erfolgreiche Nachzucht weltweit. Alle derzeit in Europa gehaltenen Tiere stammen von dieser Zuchtlinie ab.