Eröffnung

Tiger-Zuwachs im Zoo Frankfurt: Sumatra-Tigerbabys Rasmi und Mandala erstmals zu sehen

 

Große Neuigkeiten aus dem Frankfurter Zoo: Nach rund zweieinhalb Monaten hinter verschlossenen Türen zeigen sich die beiden jungen Sumatra-Tiger erstmals der Öffentlichkeit. Die elfjährige Tigerin Cinta brachte am 20. Februar ein weibliches und ein männliches Jungtier zur Welt. Seither blieb das Tigergehege, der sogenannte Katzendschungel, für Besucher geschlossen – zum Schutz und zur ungestörten Entwicklung des Nachwuchses.

Inzwischen haben sich die beiden Jungtiere prächtig entwickelt. Sie sind gesund, neugierig und erkunden zunehmend selbstständig ihre Umgebung. „Cinta beweist sich erneut als äußerst fürsorgliche Mutter“, sagte Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. Auch der 15-jährige Vater Emas zeige ein ruhiges, behutsames Verhalten im Umgang mit den Jungen. Das Geschlecht der beiden Tiere wurde nach ihrer ersten Impfung festgestellt.

Die beiden Tiger tragen Namen mit symbolischer Bedeutung: Das Weibchen heißt Rasmi – ein malaiisches Wort, das „lokale Weisheit“, „gewohnheitsmäßige Ordnung“ und „harmonisches Leben“ beschreibt. Der junge Kater erhielt den Namen Mandala, ein aus dem Sanskrit stammender Begriff für den „Kreislauf des Lebens“ und das Gleichgewicht. Beide Namen sind eng an das Artenschutzprojekt der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) auf Sumatra angelehnt.

Sumatra-Tiger gehören zu den am stärksten bedrohten Großkatzen weltweit. Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN zufolge leben nur noch etwa 400 Exemplare in freier Wildbahn. Die ZGF engagiert sich seit 1998 in der Region Bukit Tiga Puluh für den Schutz dieser seltenen Tiere sowie ihres natürlichen Lebensraums. Neben Tigern finden dort auch andere bedrohte Arten wie Orang-Utans und Elefanten ein wichtiges Rückzugsgebiet.

Dr. Antje Müllner, Referatsleiterin für Südamerika und Südostasien bei der ZGF, unterstreicht die Dringlichkeit des Engagements: „Palmölplantagen und Wilderei bedrohen die Lebensgrundlage der Tiger. Wir arbeiten vor Ort intensiv daran, diese Entwicklung aufzuhalten – aber der Druck auf die Population bleibt hoch.“

Auch auf städtischer Ebene gibt es Unterstützung. Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig hob die Bedeutung der Zuchtprogramme in Zoos hervor und betonte: „Es ist eine große Freude, dass der Frankfurter Zoo mit der Modernisierung seines Geländes nun noch stärker zum Natur- und Artenschutz beitragen kann. Die Verbindung von Bildung, Forschung und praktischer Erhaltungszucht ist entscheidend für den Schutz gefährdeter Arten.“

Der Katzendschungel wird ab Samstag, 10. Mai, wieder täglich von 9-13 Uhr für Besucher geöffnet. Um die Sicherheit der Tiere zu gewährleisten, behält sich der Zoo vor, das Haus bei Bedarf erneut vorübergehend zu schließen.