Vom 27. Mai bis 1. Juni 2025 wird Frankfurt am Main erneut zur Bühne für das weltweit größte Festival des japanischen Films. Das 25. Nippon Connection Filmfestival feiert sein Jubiläum mit einem umfangreichen Programm aus etwa 100 Kurz- und Langfilmen, darunter 67 Premieren. Die Filme werden an insgesamt zehn Veranstaltungsorten gezeigt. Über 60 Filmschaffende und Künstler*innen reisen aus Japan an, um ihre Werke persönlich zu präsentieren. Ergänzt wird das Filmangebot durch rund 70 kulturelle Veranstaltungen sowie einen frei zugänglichen japanischen Markt mit kulinarischen und handwerklichen Angeboten.
Die diesjährige Festivalausgabe steht unter dem Themenschwerpunkt Obsessions – From Passion To Madness und widmet sich filmisch verschiedenen Formen von Besessenheit. Gefördert wird der Schwerpunkt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Das Festival eröffnet mit der Komödie 90 Years Old – So What? von Tetsu Maeda. Weitere Highlights im Programm sind A Samurai In Time von Junichi Yasuda, My Sunshine von Hiroshi Okuyama sowie das Drama SUPER HAPPY FOREVER von Kohei Igarashi. Genrefilme wie Hotspring SharkAttack von Morito Inoue und das Kurzfilmprogramm Nippon Shorts: Seeking the Bizarre ergänzen die Auswahl. Die Sektion Nippon Animation zeigt u.a. In This (And Other) Corners Of The World von Sunao Katabuchi, Look Back von Kiyotaka Oshiyama und Modest Heroes von Studio Ponoc.
Dokumentarfilme thematisieren u.a. indigene Kulturen, Theaterkunst und traditionelles Handwerk. Beispiele sind Ainu Puri von Takeshi Fukunaga, Floating Weed von Mohamed Ghanem und Shades Of Indigo von Shigeru Yoshida.
Ein weiterer Programmpunkt ist ein Vortrag von Dr. Jasper Sharp zur Entwicklung des japanischen Kinos in den letzten 25 Jahren. Eine Retrospektive widmet sich dem japanischen Film der 1990er-Jahre mit Werken wie Dead Or Alive von Takashi Miike, LOVE & POP von Hideaki Anno und Maborosi von Hirokazu Koreeda. Eine Ausstellung von Aquarellskizzen des Künstlers Robert J. Klings sowie ein Talk zur Festivalgeschichte runden das Jubiläumsprogramm ab.
Ehrengast ist der Art Director Kosuke Hayashi, der mit dem Nippon Rising Star Award ausgezeichnet wird. In einem Gespräch mit Galerist Stefan Riekeles wird er über seine Arbeit sprechen. Weitere Gäste sind u.a. Nobuhiro Yamashita, Toshiaki Toyoda, Natsuki Seta, Kenichi Ugana, Go Koga, Sora Hokimoto, Mai Sakai und Hiroshi Okuyama.
Das Rahmenprogramm bietet Konzerte von CHARAN-PO-RANTAN, ЯeaL, dem KOKO Trio, Takuma Ishii und NILO sowie einen Auftritt der Hamburger Mario Kart Liveband. Workshops zu japanischem Kunsthandwerk, Manga-Zeichnen, Kulinarik und Vorträge zu Literaturübersetzung und Reisen ergänzen das Angebot. Das Kinderprogramm Nippon Kids beinhaltet kreative Workshops und Filmvorführungen.
Die Filme werden u.a. im Mousonturm, Produktionshaus NAXOS, Cinéma Arthouse Kino, Kino des DFF, Mal Seh’n Kino und weiteren Spielstätten gezeigt. Tickets und Informationen sind auf NipponConnection.com verfügbar.
Im Arthouse-Bereich sticht BAUS: The Ship’s Voyage Continues von Sora Hokimoto hervor, der das legendäre Tokioter Kino „Kichijoji Baus Theater“ thematisiert. Weitere Werke sind u.a. PRINCIPAL EXAMINATION von Dai Sako, Teki Cometh von Daihachi Yoshida, She Taught Me Serendipity von Akiko Oku und Rude To Love von Yukihiro Morigaki.
Vier Werke von Kiyoshi Kurosawa sind Teil des Programms, darunter sein aktueller Film CLOUD, die Neuverfilmung und das Original von SERPENT’S PATH sowie das Drama Charisma aus dem Jahr 1999.
In der Sektion Nippon Visions werden unabhängige Produktionen gezeigt, etwa VICISSITUDE von Takuro Ijichi, Missing Child Videotape von Ryota Kondo, We Are Aliens von Kenichi Ugana und Yukiko a.k.a. von Naoya Kusaba.
Auch der Dokumentarfilmbereich Nippon Docs ist stark vertreten. Die Festivaleröffnung zeigt New Nemuro Pro Wrestling Story von Hiroshi Minato. Weitere Filme sind A Big Home von Ryo Takebayashi, Being Kazue von Hiroko Kumagai sowie Shadow Of Fire von Shinya Tsukamoto und The Rickshaw Man (1943) von Hiroshi Inagaki, ergänzt durch die Dokumentation Wheels Of Fate von Ema Ryan Yamazaki.
Zum Thema „80 Jahre Kriegsende“ findet eine Podiumsdiskussion zur künstlerischen Verarbeitung des Atombombenabwurfs statt.
Zahlreiche Preise werden vergeben, darunter der Nippon Visions Jury Award und der Nippon Storytelling Award. Publikumspreise wie der Nippon Cinema Award, der Nippon Visions Audience Award und der Nippon Docs Award sind mit bis zu 4.000 Euro dotiert.