Nach langem Kampf hat der australische Radprofi Michael Matthews (Team Jayco AlUla) die 62. Austragung des Radklassikers Eschborn-Frankfurt für sich entschieden. Im Zielsprint einer großen Gruppe setzte sich der 34-Jährige vor dem Dänen Magnus Cort (Uno-X Mobility) und dem Spanier Jon Barrenetxea (Movistar Team) durch. Bester deutscher Fahrer wurde Nico Denz (Red Bull – BORA – hansgrohe) auf dem neunten Platz.
Für Matthews, der 2011 bereits den dritten Platz und 2018 den zweiten Platz bei diesem Rennen belegt hatte, war es der erste Saisonsieg. „Dass nun 14 Jahre zwischen meinem ersten Podium hier und dem Sieg jetzt liegen, ist schon besonders. Ich musste lange warten, aber das macht den Sieg nun umso süßer“, erklärte der Australier nach dem Rennen.
Bei sommerlichen Temperaturen von bis zu 29 Grad entwickelte sich ein anspruchsvolles Rennen. Bereits kurz nach dem Start setzten sich Laurence Pithie (Red Bull – BORA – hansgrohe) und Pierre Thierry (Arkéa – B&B Hotels) vom Hauptfeld ab und fuhren zeitweise einen Vorsprung von sechs Minuten heraus. Dieser schmolz jedoch schnell wieder zusammen.
Rund 90 Kilometer vor dem Ziel bildete sich eine größere Gruppe, die durch Tempoverschärfungen von Jayco AlUla und Uno-X kontinuierlich ausgedünnt wurde. Mehrere Mitfavoriten, darunter Thibau Nys (Lidl-Trek), verloren dabei den Anschluss.
Auf den letzten 35 Kilometern versuchten Maximilian Schachmann (Soudal Quick-Step), Gregor Mühlberger (Movistar Team) und Andreas Leknessund (Uno-X Mobility) sich abzusetzen, wurden jedoch vor Erreichen Frankfurts wieder eingeholt. Letztlich musste der Sprint einer rund 30-köpfigen Gruppe über den Sieg entscheiden.
„Schwerer Tag, große Gruppe – das war eigentlich genau mein Ding“, kommentierte der Zweitplatzierte Cort das Rennen. Auch der Drittplatzierte Barrenetxea zeigte sich begeistert: „Die Atmosphäre war super. Ich liebe die Rennen in Deutschland.“
Fabian Wegmann, Sportlicher Leiter von Eschborn-Frankfurt, bezeichnete den Tag als „einen Traum“ und lobte besonders die Zuschauer: „Vor allem am Mammolshainer war es wieder grandios. Die Leute schreien, stehen in mehreren Reihen – das war wie in einem Stadion.“ Mehrere hunderttausend Zuschauer säumten die Strecke des traditionellen Radrennens am 1. Mai.