Bericht

Hessischer Film- und Kinopreis 2024: Ehrenpreis für Barbara Sukowa, Newcomerpreis für „Die Zweiflers“

Am Freitagabend fand in der Alten Oper Frankfurt die Verleihung des 35. Hessischen Film- und Kinopreises statt. Zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft sowie der Film- und Kinobranche kamen zusammen, um die Preisträger*innen zu ehren. Gastgeber der Veranstaltung war Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels, der in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung des Films als kulturelles Gut hervorhob. Er betonte, dass Filme sowohl Kassenerfolge als auch Spiegel der Gesellschaft seien und wichtige Brücken zu neuen Perspektiven schlagen.

Den Preis für den besten Spielfilm erhielt „Shahid“ von Narges Kalhor. Der Film thematisiert auf sensible und humorvolle Weise die Bürokratie und generationsübergreifende Traumata, die mit der Namensänderung der Protagonistin einhergehen. Die Jury lobte den Mut und die emotionale Tiefe des Films. Darüber hinaus wurde die Fusionmusikerin Marja Burchard mit einem Sonderpreis für ihre Komposition der Filmmusik ausgezeichnet.

Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an „Exile Never Ends“ von Bahar Bektaş. Der Film beleuchtet die Geschichte einer Familie zwischen Deutschland und der Türkei, die mit Entwurzelung und Neuanfängen konfrontiert ist. Die Jury hob hervor, dass Bektaş es schaffe, die Vergangenheit und Gegenwart in ihrer filmischen Erzählweise miteinander zu verweben und so ein eindrucksvolles Bild familiärer Schicksale zu zeichnen.

Der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten wurde der Schauspielerin Barbara Sukowa verliehen. Kulturminister Gremmels würdigte ihre langjährige schauspielerische Leistung und ihren künstlerischen Mut, sich stets neu zu erfinden. Sukowa habe durch ihre Darstellungen starker, zugleich verletzlicher Frauenfiguren einen wesentlichen Beitrag zur Filmkunst geleistet und gehöre zu den herausragenden Schauspielerinnen ihrer Generation.

Der Newcomerpreis ging in diesem Jahr an David Hadda für seine Serie „Die Zweiflers“. Hadda setzte mit seiner ersten Produktion als Showrunner neue Maßstäbe und schuf ein Porträt einer jüdischen Familie im multikulturellen Frankfurt, das die Jury überzeugte.

Zusätzlich zu den genannten Auszeichnungen wurden weitere Preise in den Kategorien Kurzfilm, Hochschulabschlussfilm und Drehbuch vergeben. Besonders erwähnenswert ist der Schauspieler*innen-Preis, der an Oliver Masucci für seine Rolle in der ARD-Miniserie „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ ging. Der Ensemblepreis des Hessischen Rundfunks wurde an das Schauspielensemble der Serie „Die Zweiflers“ verliehen.

Der Hessische Kinopreis, der mit insgesamt 150.000 Euro dotiert ist, wurde an 17 gewerbliche und zehn nicht-gewerbliche Filmtheater, Abspielstätten und Kinoinitiativen verliehen. Ziel des Preises ist es, die Programmvielfalt und die kulturelle Bedeutung von Kinos in Hessen zu würdigen und zu fördern.

Abschließend wurden die ausgezeichneten Filme des diesjährigen Hessischen Film- und Kinopreises am 19. und 20. Oktober in verschiedenen hessischen Kinos gezeigt.